Kulturell hat Wuppertal viel zu bieten: Von der Oper bis zur Poetry Slam-Bühne ist alles vertreten. Doch viele kennen sich in der Kulturszene kaum bis gar nicht aus. Auch die Flatrate „Bühne frei“, die es den Wuppertaler Studierenden ermöglicht, kostenfreie Karten für Veranstaltungen der Wuppertaler Bühnen zu erhalten, ist nicht überall bekannt. So werden viele gute Angebote nicht genutzt. Um dem entgegen zu wirken und den Studentinnen und Studenten Hochkultur und Kleinkunst ein wenig näher zu bringen, haben Rebekka Herrig (23) und Julia Wessel (27) im Rahmen des Seminars KulturCampus Wuppertal das Projekt „KulTour“ ins Leben gerufen.

von Wiebke Martens

An zwei Wochenenden im Oktober und Dezember letzten Jahres habe ich mich einem Dutzend Interessierter angeschlossen, um die Vielfalt an Literatur, Theater, Musik und Kunst in Wuppertal genauer kennenzulernen. Hier lasse ich meine Highlights aus sechs Tagen voller Kultur Revue passieren:

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von Julia Wessel

Der kleine Veranstaltungsraum des Café Ada ist in das schummrige Licht verglaster Wandleuchten getaucht. Bunte Plakate aus vergangenen Zeiten zieren die nackten weißen Wände. In Blickrichtung der Bestuhlung sind auf kleiner Fläche schwarzweiße Fotografien der Kunststudentin Anna Zemlianski projiziert. Davor bildet ein Podium eine kleine Bühne.

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von Julia Wessel

Studenten, deren Gehirne nach dem morgigen Vorlesungstag noch nicht genug Stoff bekommen haben, und andere Literaturbegeisterte finden sich morgen zu einem gemütlichen Tagesabschluss in der Uni-Kneipe ein. Im Rahmen der zweiten Nach.Lesung geben Jörg Degenkolb-Degerli und Hank Zerbolesch dort ab 19 Uhr Texte und Erzählungen mitten aus dem Leben zum Besten. Einmal im Monat laden Autoren aus der Region gegen eine Spende in den Hut und ein offenes Ohr zum abendlichen Pendant der Vorlesung – in Wohnzimmeratmosphäre bei Speis und Trank des Kneipen-Services. Die Gäste der morgigen Ausgabe nehmen im bekannten Poetry-Slam-Format mit bisweilen bösem Wortwitz Umwelt und Mitmenschen unter die Lupe, mit knappen Einzeilern oder ausufernden Geschichten – zum Denken, zum Lachen, zum Greifen nah.