Jean de La Fontaine sagte einmal: „Das Schicksal ereilt uns oft auf den Wegen, die man einschlägt, um ihm zu entgehen.“ Diese Erfahrung müssen auch die fünf Protagonisten in Wolfgang Popps 2015 erschienenen Roman Die Verschwundenen (Edition Atelier) machen. Mitten im Leben brechen sie auf einmal alle Kontakte ab und tauchen unter, um fernab ihrer Heimat einen Neustart zu wagen. Erst Jahre später tauchen sie plötzlich wieder auf – entweder zufällig oder das Schicksal zwingt sie, sich an die damals Zurückgelassenen zu wenden. So wird das einst auserwählte Exil zum Schauplatz von überraschenden Wiederbegegnungen zwischen zurückhaltenden Zauderern, feinsinnigen Exzentrikern und skurrilen Sonderlingen.

Von Fiona Schwarz

Paris – eine Stadt, die unumstößlich und unweigerlich mit bestimmten Bildern und besonders mit einer bestimmten Thematik verbunden ist: Liebe. Auch in Anne Garrétas SPHINX gibt es in dieser Hinsicht keinerlei Überraschung. Der Roman, der bereits 1986 auf Französisch und 2016 dann in der deutschen Übersetzung von Alexandra Baisch erschien, erzählt die Geschichte zweier Liebender.

von Wiebke Martens

Als es darum ging, das Thema für unsere Patenschaft bei der aktuellen Runde der Indiebookchallenge auszuwählen, schien das Motto „Lies ein Buch ohne den Buchstaben ‚A‘ im Titel“ eine machbare Herausforderung zu sein. Auf’s A lässt es sich doch sicher verzichten, viel eher noch als auf das E (der häufigste Buchstabe in deutschen Texten sowie in diversen europäischen Sprachen). Und selbst das ist möglich, man denke nur an Georges Perecs Roman-Experiment La Disparition von 1969: ein Buch, in dem Perec komplett ohne den Buchstaben E auskommt.

von Larissa Plath

Die Ausgangssituation erscheint simpel: Der*die namenlose Erzählerin schreibt für ein Frauenmagazin den Fortsetzungsroman und hat nun, nachdem die Situation sich seit Längerem darauf zugespitzt hat, ein vom Chefredakteur gefordertes Ende der Geschichte verfasst. Doch hier hört es schon auf mit dem Simplen und das Seltsame betritt die Bühne. Denn irgendetwas scheint mit dem Ende der Geschichte nicht in Ordnung zu sein. Warum sonst findet sich ihr*e Verfasser*in in einem Verhör wieder, wird beschuldigt, am Verschwinden einer Person beteiligt zu sein? Handelt es sich etwa doch, wie von der*dem Verfasser*in befürchtet, um mehr als bloße Fiktion?

von Kerstin Kiaups

Garantiert stachelfrei!*

Mit einem geheimnisvollen Manuskript in den Händen macht sich der junge Lindwurm Hildegunst von Mythenmetz in Walter Moers’ Roman Die Stadt der Träumenden Bücher auf den Weg nach Buchhaim und erlebt in dieser Stadt, die einer gigantischen Bücherei gleicht, zahlreiche mysteriöse Abenteuer voller Spannung, Fantasie und einer guten Prise von Moers’ Humor.

Eine Spezialität Buchhaims darf dabei sowohl für Mythenmetz als auch für die Leser*innen dieses Romans nicht fehlen: Das schmackhafte Bienenbrot!

(*Aus Sicherheitsgründen wurde bei diesem Rezept auf den Zusatz von echten Bienen verzichtet.)

von Christina Marinidis

Der Autor Marc-Uwe Kling lädt in seinem neuesten Roman wieder ein in die Welt von QualityLand, dem besten aller Länder. Haben Leser*innen im ersten Teil noch die Odyssee des Protagonisten Peter Arbeitsloser miterlebt, der eigentlich nur einen ihm fälschlicherweise zugestellten rosafarbenen Delphinvibrator loswerden wollte, begleiten sie nun in der Fortsetzung Kiki Unbekannt bei der Lösung des Rätsels um ihre Vergangenheit – wobei selbstredend sowohl Peter, als auch seine komplette Entourage, bestehend aus allerlei ungewöhnlichen Elektrogeräten, wieder mit von der Partie sind. Wie gewohnt darf man auch von diesem Roman erwarten, dass aktuelle gesellschaftliche und politische Themen auf witzig-kluge Weise, die sich auf einem Spektrum von Pennälerhumor bis geschickt platzierter Neuverwertung antiker griechischer Legendenstoffe bewegt, verhandelt werden.

mary

von Lara Ehlis