„Denker. Macher. Wuppertaler.“ – das Friedrich Engels gewidmete Motto des Jubiläumsjahres ENGELS 2020 würde sich wohl auch Wilhelm Dreißiger ohne zu zögern auf die Fahne schreiben, wenn es darum geht, sich selbst zu charakterisieren. Als Kopf von „XXX Dreißiger Logistics“ weiß er die Leitsätze seiner Unternehmensphilosophie unter die Leute zu bringen – sei es in Form von unübersehbaren Werbebannern („Work hard. Have fun. Make history.“) an der Fassade des Opernhauses oder pseudo-authentischen Imagefilmen, in denen sich seine betont heiteren Angestellten über ihre Arbeit bei Dreißiger Logistics äußern und Bürger*innen den dadurch entstandenen Mehrwert für die Stadt bekräftigen. Aus Hauptmanns Fabrikant ist ein visionärer Jungunternehmer geworden, statt ins Industriezeitalter des 19. Jahrhunderts führt Martin Kindervaters Inszenierung die Weber ins digitale Zeitalter der Gegenwart. Dorthin, wo Logistikbranche und Online-Handel nicht erst in diesen Tagen die Gewinner sind und soziale Ungleichheit an der Tagesordnung ist.

von Larissa Plath

Friedrich Engels hielt seine „Elberfelder Rede“ 1845, Gerhart Hauptmanns Stück Die Weber erschien 1892. Beide thematisieren die soziale Frage, prangern die negativen Auswirkungen des Industriezeitalters und die prekären Lebensumstände von weiten Teilen der Bevölkerung an. Wie lässt sich die soziale Frage vor diesem Hintergrund im Hier und Jetzt in Wuppertal stellen? Diesem Gegenstand widmet sich das Schauspiel Wuppertal im Jubiläumsjahr ENGELS 2020 mit seiner Inszenierung von Hauptmanns Die Weber.

von Larissa Plath

„Was ist ein spannendes Thema, Sokrates?“ Die Antwort des griechischen Philosophen folgt umgehend: „Die Liebe!“ Da können Platon, Aristophanes und die anderen anwesenden Denker nur zustimmen. Und wie sollte man sich diesem spannenden Thema besser nähern, als mit Shakespeares Drama Romeo und Julia, dem Inbegriff der alle Hindernisse überwindenden Liebe? Dem einleitenden Szenario in Anlehnung an Platons Symposion folgt eine assoziativ komponierte Inszenierung unter der Regie von Nicolas Charaux, der den zuweilen überstrapazierten Tragödien-Klassiker als zeitgemäßes Bildtheater präsentiert.

von Larissa Plath

Gottfried Benn bezeichnete ihn als „den gewaltigsten Gedankenstrich der deutschen Literaturgeschichte“: An entscheidender Stelle gesetzt, wird das simple Satzzeichen in Heinrich von Kleists Novelle Die Marquise von O…. zur bedeutungsschwangeren Leerstelle. Deren Tragweite offenbart sich erst später, so auch auf der Bühne im Theater am Engelsgarten, wo die eigentliche Bedeutung der Auslassung im wahrsten Sinne des Wortes im Dunkeln liegt. Just im kritischen Moment gehen die Lichter aus, Warteschleifenmusik dudelt im Hintergrund, all das geschieht en passant, bis die Erzählung wieder aufgenommen wird – und das Publikum im Laufe dieses ersten Premierenabends der neuen Spielzeit erfährt, was sich zugetragen hat.

von Larissa Plath

Weihnachten ist ein Fest der Sinne – auch in der Literatur. Beschreibungen von herzhaften und süßen Köstlichkeiten bis zu opulenten Festtagsmenüs lassen sich in den unterschiedlichsten Erzählungen entdecken. Und mit einem besonders feinen Rezept für schwedische Pfefferkuchen kann der Duft von Zimt, Kardamom und Ingwer von Birkenlund in die eigene Küche gezaubert werden…

von Larissa Plath

Halloween, das Fest der Geister und Gespenster, der Zombies und Vampire, lugt mit seinen langen Krallen um die Ecke: am 31.10. ist es wieder so weit!

Die Festivität, die ihre eigentlichen Wurzeln im keltischen und heidnischen Irland hat, erfreut sich seit den Neunzigerjahren großer Beliebtheit in den USA – und seit einiger Zeit auch bei uns. Kinder ziehen verkleidet um die Häuser, eine Halloween-Party jagt die nächste und die Geschäfte quellen über mit Kürbissen und Kostümen. Doch Gruseln klappt nicht nur in den dunklen Straßen. Mit diesen acht schaurig schönen Büchern holt ihr den Halloween-Horror direkt zu euch auf’s Sofa.