Dr. Mithu Sanyals Arbeit ist genauso vielfältig wie ihre Identitäten und Herkünfte. Sie tritt weder in Bezug auf die Thematiken, die sie betrachtet, noch auf die Texte, die sie verfasst, oder auf ihre vermeintliche Identität als klar definierte ‚Einheit‘ auf. Das ist auch gut so, denn dies ist eins der Hauptziele ihrer Arbeit: Grenzen zu öffnen.

von Camille Englert

Von dem Cover des Buches starrt uns eine indische Göttin an. Sie hat weit aufgerissene Augen, streckt die Zunge heraus und hält in einer ihrer vier Hände ein Schwert, in einer anderen einen abgeschnittenen Männerkopf. Aus diesem Bild können interessierte Leser*innen mehrere der Themenfelder erahnen, die Mithu Sanyal in ihrem ersten Roman Identitti (2021, Hanser Verlag) ausführlich und nuanciert behandelt: „race & sex“, Indien, Verweigerung von patriarchischen Werten.

von Camille Englert