My name is Adeline LaRue, she tells herself. My father taught me how to be a dreamer, and my mother taught me how to be a wife, and Estele taught me how to speak to gods.“
(ALR 72)
von Anthoula Hatziioannou
Addie lebt ein unbeschwertes Leben in einem kleinen französischen Dorf namens Villon. Sie ist eine Träumerin und wünscht sich, die Welt mit all den schönen Dingen zu erkunden. Ihre Mutter bringt Addie oft zurück auf den Boden der Tatsachen – eine junge Frau im Jahre 1714 ist nämlich dazu bestimmt, zu heiraten und sesshaft zu bleiben. Ihr sanftmütiger Vater gewährt seiner Tochter ihre Träumereien und möchte sie vor schlechten Einflüssen behüten.
Addies Freundin Estele, eine ältere Dame, die in den Wäldern lebt, erzählt ihr eines Tages von den Göttern, die tagsüber angebetet werden und Wünsche erfüllen können im Tausch gegen etwas Wertvolles. Sie warnt Addie aber davor, nachts zu beten, da nicht alle Götter gute Absichten haben. Als die junge Frau mit einem Witwer verheiratet werden soll, flieht sie vor ihrer Hochzeit und rennt bei Abenddämmerung in den Wald hinein. In ihrer Verzweiflung wird sie von einem der bösen Götter erhört und tauscht ihre Seele gegen ein Leben in Freiheit ein. Diese Freiheit hat einen Haken: Niemand erinnert sich an Addie, sie wird vergessen und lebt fortan ein einsames Leben, ohne Freunde oder Familie. 300 Jahre lang lernt Addie die Welt mit all ihren guten und schlechten Facetten kennen und trifft dann auf Henry Strauss in New York im Jahr 2014. Von diesem Zeitpunkt an ändert sich ihr Leben, denn Henry erinnert sich an sie. Wie kann das sein?
Wer durch diesen kurzen Einblick Lust auf die Lektüre bekommen hat, dem sei V. E. Schwabs Roman The invisible life of Addie LaRue (2020 bei Tor Books erschienen; die deutsche Übersetzung Das unsichtbare Leben der Addie LaRue ist 2021 bei Fischer Tor erschienen und von Petra Huber und Sarah Riffel übersetzt worden ) ans Herz gelegt.