Copy+Taste: Miso-Suppe

Haruki Murakamis Roman Südlich der Grenze, westlich der Sonne, damals unter dem Titel Gefährliche Geliebte, sorgte in der 68. Folge des Literarischen Quartetts im Juli 2000 für eine heftige Diskussion zwischen Marcel Reich-Ranicki und Sigrid Löffler. Während Löffler den Roman als literarisches Fast Food abstempelte, der keine Sprache habe, entgegnete Reich-Ranicki, dass es sich um einen hoch-erotischen Roman handelte und er eine solche Liebesszene seit Jahren nicht mehr gelesen habe.

von Anthoula Hatziioannou

Abgesehen von den Gefühlen des Protagonisten Hajime, einem erfolgreichen Barbesitzer und liebevollen Familienvater und Ehemann, für seine Kindheitsfreundin Shimamoto, die er Jahre später wieder trifft, werden im Roman auch lustige und peinliche Szenen erzählt. Eine davon ist am Anfang des Buches: Hajime lädt seine erste Freundin, Izumi, eines Abends zu sich nach Hause ein. Er lügt seine Eltern an und behauptet, dass er für eine wichtige Prüfung lernen müsse, um nicht mit ihnen wegfahren zu müssen. Während Hajime und Izumi alleine in seinem Elternhaus sind, klingelt seine Tante an der Haustür. Sie geht kurze Zeit darauf in die Küche und fängt an Miso-Suppe und Omeletts fürs Abendessen zu kochen.

In der japanischen Küche ist Miso-Suppe mit Udon-Nudeln, Tofu und Frühlingszwiebeln ein traditionelles Gericht, das zudem leicht und schnell geht. Dazu werden zunächst folgende Zutaten benötigt, die in jedem asiatischen Supermarkt erhältlich sind:

Zutaten

2 Portionen Udon-Nudeln
300g Tofu
1 Beutel Instant Dashi in 1 L Wasser
2 EL Miso Paste
1 EL Sojasauce
1 EL Mirin
2 Frühlingszwiebeln

Als erstes schneidet man den Tofu in kleine Würfel und die Frühlingszwiebeln in feine Ringe. Anschließend wird 1 L Wasser zum Kochen gebracht, um das Instant Dashi-Pulver unterzurühren. Danach gibt man die Nudeln hinzu und lässt diese für ungefähr drei Minuten bei schwacher Hitze mitköcheln. Im nächsten Schritt den Tofu und die Miso-Paste hinzugeben. Die Paste sollte vorsichtig mit einem Sieb in die Suppe getaucht und mit einem Löffel durch das Sieb gedrückt werden. Auf diese Weise werden weder der Tofu noch die Nudeln von der Paste aufgelöst. Am Ende die Sojasauce, das Mirin und die Frühlingszwiebeln hinzufügen und kurz mitkochen.

Ein leckeres und leichtes Gericht, das nicht schwer im Magen liegt! Guten Appetit!