Literarisch-kulinarische Weihnachten

Weihnachten ist ein Fest der Sinne – auch in der Literatur. Beschreibungen von herzhaften und süßen Köstlichkeiten bis zu opulenten Festtagsmenüs lassen sich in den unterschiedlichsten Erzählungen entdecken. Und mit einem besonders feinen Rezept für schwedische Pfefferkuchen kann der Duft von Zimt, Kardamom und Ingwer von Birkenlund in die eigene Küche gezaubert werden…

von Larissa Plath

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Astrid Lindgren – Madita

„Mama macht Wurst und pökelt Schinken und braut Wacholderbier und gießt Kerzen. Madita und Lisabet dürfen auch mithelfen. Sie backen Pfefferkuchen und kochen Sahnebonbons und formen hübsche, kleine Schweinchen aus Marzipan und schneiden Seidenpapier für die Krause, die die Stange der Herdklappe schmücken soll. Jeden Tag geschehen ungewöhnliche Dinge und es wird immer weihnachtlicher. Ganz Birkenlund duftet lieblich nach Pfefferkuchen und Sahnebonbons und Schmalzgebackenem. Madita zieht den Duft durch die Nase ein und schließt die Augen. »Weihnachten, es riecht schon nach Weihnachten!«“

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C.S. Lewis – Die Chroniken von Narnia. Der König von Narnia

„Er holte – ich vermute, aus dem großen Sack auf seinem Rücken, aber niemand sah recht, wie es geschah – ein großes Tablett mit Tassen und Untertassen, einer Schale Würfelzucker, einem Krüglein Rahm und einer großen Kanne mit siedend heißem Tee. Dann rief er: »Fröhliche Weihnachten! Lang lebe der wahre König!« und knallte in der Ferne mit der Peitsche, ehe sie noch erfassten, dass er entschwunden war.“

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Joanne K. Rowling – Harry Potter und der Stein der Weisen

„Harry hatte noch nie in seinem Leben ein solches Weihnachtsmahl verspeist. Hundert fette gebratene Truthähne, Berge von Brat- und Pellkartoffeln, Platten voll niedlicher Cocktailwürstchen, Schüsseln voll Buttererbsen, Silberterrinen voll dicken, sahnigen Bratensafts und Preiselbeersauce – und, über den Tisch verteilt, stapelweise Zauber-Knallbonbons.“

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Charles Dickens – Weihnachtslied

„Auf dem Fußboden waren zu einer Art von Thron Truthähne, Gänse, Wildbret, große Braten, Spanferkel, lange Reihen von Würsten, Pasteten, Plumpuddings, Austerfässchen, glühende Kastanien, rotbäckige Äpfel, saftige Orangen, appetitliche Birnen, ungeheure Stollen und siedende Punschbowlen aufgehäuft, die das Zimmer mit köstlichem Geruch erfüllten. Auf diesem Thron saß behaglich und mit fröhlichem Angesicht ein Riese, gar herrlich anzuschauen. In der Hand trug er eine brennende Fackel, fast wie ein Füllhorn gestaltet, und hielt sie steil in die Höhe, um Scrooge damit zu beleuchten, wie er in das Zimmer guckte.“

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Rezept für schwedische Weihnachtspfefferkuchen („Pepparkakor“)

Zutaten:
100 ml Wasser
250 g Zucker
50 ml Zuckerrübensirup
je ½ EL gemahlener Zimt, Kardamom, Ingwer und gemahlene Gewürznelken
200 g weiche Butter
600 g Mehl
2 TL Natron

Zuerst werden Wasser, Zucker, Zuckerrübensirup und Gewürze in einen Topf gegeben und aufgekocht. Die Mischung etwas abkühlen lassen, anschließend die Butter nach und nach einrühren. Danach Mehl und Natron mischen und mit der Zuckerlösung zu einem glatten Teig verarbeiten. Diesen in eine Folie gewickelt über Nacht kalt stellen.

Am nächsten Tag den Teig dünn ausrollen (früh genug aus dem Kühlschrank nehmen, da der Teig sehr fest werden kann!) und je nach Geschmack Herzen, Sterne und/oder andere weihnachtliche Formen ausstechen; Madita und Lisabet verwenden dazu gerne eine Schweinchen-Ausstechform. Die Pfefferkuchen mit genügend Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und bei 200 Grad auf mittlerer Schiene etwa 5-10 Minuten backen.

Sobald die Pfefferkuchen abgekühlt sind, können sie mit einem Guss aus Puderzucker und Zitronensaft verziert werden; sie schmecken aber auch so vorzüglich.

Das Grundrezept stammt aus dem Sonderheft „Weihnachtszauber“ (2015) der Zeitschrift Wohnen & Garten