Hinter den Kulissen von Oper, Schauspiel und Sinfonieorchester laufen die Vorbereitungen für die kommende Spielzeit: Ein genauer Blick auf das Programm lohnt sich! Und wer bei all der Vorfreude nicht bis zur ersten Aufführung warten möchte, kann sich schon am 08. September beim Theaterfest im Opernhaus und während der abendlichen Gala auf die Spielzeit 2019/20 einstimmen.
von Larissa Plath
OPER
Das Motto der kommenden Spielzeit lautet „Veränderung“ – in Verbindung mit Altbewährtem. Antike Sagen, Musik der Zeit, Liederabende und nicht zuletzt die Eröffnung des ‚Opernstudios NRW‘ versprechen eine gelungene Mischung aus neu und alt.
Mit der Premiere von Oedipus Rex, einem Opern-Oratorium von Igor Strawinsky, wird die Spielzeit Mitte September unter der musikalischen Leitung von Julia Jones eingeläutet. Eine Reihe Klassiker folgen, darunter Giacomo Puccinis La Bohème, Andrew Lloyd Webbers Kultmusical Jesus Christ Superstar sowie Der Liebestrank von Gaetano Donizetti. Zu entdecken gibt es außerdem das Werk Il canto s’attrista, perché? des zeitgenössischen italienischen Komponisten Salvatore Sciarrino, welches den Stoff von Aischylos Orestie aufgreift. Als Teil der Reihe „Community-Oper“ feiert Benjamin Brittens Ein Sommernachtstraum Premiere im Opernhaus.
Das Opernfestival „Sound of the City“ widmet sich in seiner vierten Spielzeit passend zum Engels-Jahr 2020 dem Thema ‚Arbeit?‘. Ein neues Format bringt das Programm „NOperas!“ – eine Kooperation der Spielstätten Wuppertal, Halle und Bremen – welches mit der Uraufführung der Oper Chaosmos in Wuppertal startet (anschließend wird das Werk in angepasster Form auch in den beiden anderen Städten gezeigt).
Auch für junge Opernbegeisterte hält das Programm eine Premiere bereit: Die Kinderoper Nils Karlsson Däumling nach der Geschichte von Astrid Lindgren lädt Kinder ab drei Jahren ins Theater am Engelsgarten ein.
Zu den Wiederaufnahmen gehört neben Mozarts Die Hochzeit des Figaro auch das Musical My Fair Lady. Die Reihe „Liederabende“ im Kronleuchterfoyer des Opernhauses wird in der kommenden Spielzeit fortgesetzt.
SCHAUSPIEL
Eröffnet wird die neue Spielzeit Ende September mit der Molière-Komödie Der Geizige unter der Regie von Alexander Marusch. Nur eine Woche später findet die zweite Premiere statt, dieses Mal mit einem modernen Klassiker im Theater am Engelsgarten: Das Missverständnis von Albert Camus.
Auf dem Programm steht eine abwechslungsreiche Mischung aus Klassikern und zeitgenössischen Stücken: Shakespeares Romeo und Julia wird auf der großen Bühne im Opernhaus gespielt, das Schicksal von Willy Loman in Arthur Millers Tod eines Handlungsreisenden lässt sich auf der Bühne im Engelsgarten mitverfolgen. Eine Adaption von Wolfgang Herrndorfs Romanfragment Bilder deiner großen Liebe, das mit dem Mülheimer Dramatikerpreis ausgezeichnete Stück atlas von Thomas Köck und Ingrid Lausunds Komödie Benefiz – Jeder rettet einen Afrikaner komplettieren den Spielplan.
Als Familienstück zur Weihnachtszeit präsentiert das Schauspiel Der kleine Lord nach dem englischen Kinderbuchklassiker von Frances Hodgson Burnett – musikalisch unterstützt durch das Orchester unter der Leitung von William Shaw.
Ein Projekt für die besondere Spielkulisse in den RIEDEL-Hallen ist auch für die kommende Spielzeit in Planung: Herman Melvilles Moby-Dick soll in einer spartenübergreifenden Mischung aus Schauspiel, Musik und Tanz den Weg auf die Bühne finden.
Die ‚Glanzstoff‘ Akademie der inklusiven Künste zeigt Till Eulenspiegel im Theater am Engelsgarten. Als Teil des neuen Projektes „Inklusives Schauspielstudio“ feiert Wolfgang Borcherts Draußen vor der Tür in einer Inszenierung von Bardia Rousta Premiere. Mit dem „Klassenzimmerstück“ Out! – Gefangen im Netz kommt das Schauspiel Wuppertal in die Schulen.
Weiter geht es auch mit der beliebten „Schnappschuss“-Reihe: Diese steht in der kommenden Spielzeit ganz im Zeichen des Friedrich-Engels-Jahres. Mit Roland Topors Ein Winter unterm Tisch, dem Shakespeare-Klassiker Richard III und Franz Xaver Kroetz Der Drang gehören auch drei Stücke der letzten Spielzeit zum Repertoire. Drei Haselnüsse für Aschenbrödel und Die Hölle/Inferno werden ebenfalls wieder gezeigt.
SINFONIEORCHESTER
Das erste der insgesamt zehn Sinfoniekonzerte bringt imposante Klänge von Joseph Haydn, Franz Schubert und Gustav Mahler in den Großen Saal der Historischen Stadthalle. Eine Vielfalt an Komponisten und deren Werken folgt – darunter Richard Strauss, Giacomo Puccini, Leonard Bernstein, Benjamin Britten, Sergei Rachmaninow und Dmitri Schostakowitsch, um nur einige zu nennen. Eine Uraufführung der besonderen Art bietet Lutz-Werner Hesses Ich habe Dich gewählt: Das Werk des Wuppertaler Komponisten greift auf sechs Gedichte Else Lasker-Schülers zurück und erklingt als eine Mischung aus instrumentalen, gesungenen und gesprochenen Partien.
2020 ist Beethoven-Jahr: Zum 250. Geburtstag des großen Komponisten spielt dessen Werk eine ganz besondere Rolle im Programm des Sinfonieorchesters. Eines der Sonderkonzerte findet im Zeichen des „Beethoven Pastoral Project“ statt, zu dem die Aufführung von Beethovens 6. Sinfonie gehört.
Als Teil der Sonderkonzerte finden ein Benefizkonzert mit Musik von Johannes Brahms, Ralph Vaughan Williams und Antonín Dvořák statt, dazu kommen das traditionelle Neujahrskonzert unter dem Motto „Italienische Reise“ sowie das Rosenmontagskonzert. „Rock meets Classic“ heißt es, wenn der ehemalige Genesis-Leadgitarrist Steve Hackett und seine Band gemeinsam mit dem Wuppertaler Chor und Orchester Songs der britischen Rockband zum Besten geben.
Die Reihe „Uptown Classics“ geht in die dritte Spielzeit: Barock und Klassik in vier Konzerten und an jeweils zwei verschiedenen Spielstätten. Musik von Händel, Vivaldi, J.S. Bach, Rameau und vielen anderen steht auf dem Plan, gespielt an Orten wie der Henrichshütte Hattingen, dem Skulpturenpark Waldfrieden oder der Friedhofskirche Wuppertal.
Fragen rund um Musik, Komponisten und Orchester werden im Rahmen der Reihe „Ohrenöffner – Musik im Gespräch“ in der CityKirche Elberfeld diskutiert: Auf dem Plan stehen dabei so unterschiedliche Themen wie „Geheimnisse der Musik entschlüsseln“ oder „Komponieren im 21. Jahrhundert“.
Drei Chorkonzerte, sechs Kammerkonzerte, „Orgel-Akzente“ und Familienkonzerte runden den abwechslungsreichen Spielplan ab.
VORVERKAUF
Der Vorverkauf für die kommende Spielzeit hat bereits begonnen – die Tickets sind über die KulturKarte (0202 563 76 66) oder online erhältlich.
Nicht vergessen: Studierende der BUW erhalten nach Reservierung freien Eintritt!