von Julia Wessel
Else Lasker-Schüler ist in diesem Jahr präsenter denn je: Zum 150. Geburtstag der Schriftstellerin ziehen sich unter dem Motto „Meinwärts“ Veranstaltungen aller Art durch ihre Geburtsstadt Wuppertal. Auch die Bergische Universität, die hinsichtlich der Künstlerin bereits auf eine langjährige Forschungstradition zurückblicken kann, lässt es sich nicht nehmen, ein Format beizusteuern und ihr Leben und Wirken aus einer wissenschaftlichen Perspektive zu beleuchten. Heute Abend geht unter der Leitung von Dr. Antonius Weixler und Prof. Dr. Gabriele Sander eine wöchentliche Ringvorlesung an den Start, die den klingenden Namen „Maschentausendabertausendweit“ trägt – ein Neologismus Else Lasker-Schülers, der dem 1910 entstandenen Gedicht Ein alter Tibetteppich entstammt.
Das Programm der Vortragsreihe spannt einen exemplarischen Bogen über das Gesamtwerk der Künstlerin: Neben ihrer Lyrik werden auch biografische Romane, ihr Verhältnis zu ihrer Geburtsstadt sowie Zeitgenossen wie etwa Gottfried Benn, ihre Orientsymbolik und Musikpoetik sowie ihr bildkünstlerisches Schaffen aufgegriffen. Die neun Vortragenden aus den eigenen Reihen der Wuppertaler Uni werden dabei durch drei renommierte Gastredner aus Hombroich, London und Cambridge ergänzt. Die Vorlesung findet im Sommersemester jeden Mittwoch von 18 bis 20 Uhr in Hörsaal 12 (L.09.28) statt und ist ausdrücklich auch für Interessierte außerhalb der Universität geöffnet und kann trotz der wissenschaftlichen Herangehensweise ohne Vorkenntnisse besucht werden. Der Eintritt zu den Vorträgen ist frei.
„Maschentausendabertausendweit“ – Ringvorlesung zum 150. Geburtstag von Else Lasker-Schüler
Jeden Mittwoch, 18-20 Uhr
Hörsaal 12 (L.09.28)
Programm:
10. April 2019: Grußwort durch Prof. Dr. Michael Scheffel (Prorektor BUW); Prof. Dr. Gabriele Sander (BUW): „Maschentausendabertausendweit“ – ein Überblick über das lyrische Werk Else Lasker-Schülers
17. April 2019: PD Dr. Christian Klein (BUW): Lebensgeschichte(n). Biographische Erzählungen über Else Lasker-Schüler
24. April 2019: Dr. Ulrike Schrader (Begegnungsstätte Alte Synagoge): Verzauberte Heimat. Else Lasker-Schüler und Wuppertal
8. Mai 2019: Prof. Dr. Ursula Kocher (BUW): Von Fakiren, Magiern und Wesiren – Else Lasker-Schülers Orientfantasien
15. Mai 2019: Dr. Stefan Neumann (BUW): „Auf meines Herzens Bühne“ – Else Lasker-Schülers Drama Die Wupper
22. Mai 2019: Prof. Dr. Andreas Meier (BUW): Prinz Jussuf und der Barbar – Else Lasker Schüler trifft auf Gottfried Benn
29. Mai 2019: Prof. Dr. Irmgard Nickel-Bacon (BUW): Poesie gegen Gewalt. Else Lasker-Schülers Mein blaues Klavier unter literaturdidaktischen Perspektiven
5. Juni 2019: PD Dr. Michael Ansel (BUW): Eine über die Maßen konfuse und unsachliche Beschwerdeschrift? Else Lasker-Schülers Ich räume auf! (1925)
19. Juni 2019: Prof. Dr. Andrew Webber (University of Cambridge): Performance Art: Else Lasker-Schüler’s Acts of Displacement
26. Juni 2019: Dr. Ricarda Dick (Literatur- und Kunstinstitut Hombroich): Das bildkünstlerische Werk Else Lasker-Schülers
3. Juli 2019: Prof. Dr. Rüdiger Görner (Queen Mary University of London): „Ein Engel spielte sanft auf blauen Tasten“. Else Lasker-Schülers lyrische Musikpoetik
10. Juli 2019: Prof. Dr. Anne-Rose Meyer (BUW): Die Künstlerin als Bohemienne: Romane Else Lasker-Schülers und Emine Sevgi Özdamars in vergleichender Perspektive