Ein frohes neues Jahr 2019 allen literatur- und kulturbegeisterten Menschen da draußen!
Zeitlich passend starten das neue Jahr mit guten Aussichten und gewähren einen Blick unter unsere Weihnächstbäume, denn diese Bücher wurden uns dieses Jahr zum Weihnachtsfest beschert.
Anthoula empfiehlt:
Karen Duve – Die entführte Prinzessin
„Es war einmal ein Königreich, das hieß Snögglinduralthorma oder so ähnlich, genau weiß das heute keiner mehr“ lautet der erste Satz von Duves historischem Roman. Auch wenn ich kein großer Fan von historischen Romanen bin, habe ich mich über dieses Buch mit seinen knapp 400 Seiten sehr gefreut. Es erzählt auf eine sehr humoristische und witzige Weise die Geschichte um eine arme Prinzessin aus dem Nordreich, die von einem reichen Prinzen aus Baskarien umworben wird, welcher seine Mutter mit der Vermählung ärgern will. Die Prinzessin wird vom reichen Prinzen entführt, sodass die beiden Reiche sich durch die geplatzte Hochzeit verfeinden.
Ein interessantes, fantasievolles und lustiges Buch, welches einen besonderen Platz im Bücherregal verdient!
Nadine empfiehlt:
Lars Wentrup und Lisa Nieschlag – New York Christmas Baking
Nach dem erfolgreichen Kochbuch New York Christmas haben Lars Wentrup, Lisa Nieschlag, Julia Cawley und Agnes Prus 2017 den Nachfolger New York Christmas Baking herausgebracht. Das Buch ist prallgefüllt mit den Rezepten leckerer Speisen, die rund um die Weihnachtszeit in New Yorker Cafés angeboten werden, und wunderbar begleitet von stimmungsvollen Fotografien der Stadt.
Neben Cheesecake Cookies, Snickerdoodles, Ginger Snaps und Macaroons finden sich dort auch Köstlichkeiten wie Red Velvet Christmas Cupcakes, Fruit Cake mit Schokolade, Bread Pudding, Donuts mit Apfelwein und Ahornsirup oder Coffee Cake mit Cranberry-Frosting. Da ich ein großes Faible fürs Backen, Reisen und für Fotografie habe, ist dies für mich eigentlich das perfekte Buch zu Weihnachten. Ich kann es gar nicht abwarten, all die verheißungsvollen Rezepte auszuprobieren – nicht nur in der Weihnachtszeit, sondern das ganze Jahr über!
Lara empfiehlt:
Andreas Eschbach – NSA
Was wäre wenn… es im Dritten Reich schon die Möglichkeit gegeben hätte, jeden Menschen auf Schritt und Tritt zu überwachen? In Eschbachs ‚alternate history‘-Roman werden Smartphones zu Volkstelephonen, E-Mails zu Elektropost und das Internet zum Weltnetz. Die Protagonisten des Romans arbeiten im Nationalen Sicherheits-Amt und können von dort aus auf alle – wirklich alle – Daten zugreifen und von ihnen Gebrauch machen, oft ohne die Konsequenzen ihres Handelns zu überblicken.
Obwohl ich mir das Buch für längere Zugfahren im neuen Jahr aufsparen wollte, habe ich damit quasi noch unter dem Weihnachtsbaum angefangen und es vor der Jahreswende beendet, weil ich es nicht aus der Hand legen wollte. Eschbach imaginiert in seinem neuesten Roman NSA ein gleichsam interessantes wie erschütterndes Gedankenspiel, das auch in seinen Details wohl überlegt wirkt. Er führt den Lesern deutlich vor Augen, dass Wissen zu Macht und Unwissen zu Ohnmacht wird. Und: dass das Vorhandensein großer Datenspeicher Konsequenzen haben kann.
Julia empfiehlt:
Wladimir Kaminer – Die Kreuzfahrer
„Reisen ist, wie beim Gärtnern auf die Harke zu treten. Man spürt, dass man lebt.“ Mit diesem wunderbar sarkastischen Zitat Wladimir Kaminers, das die Rückseite seines neuen Buchs ziert, hatte mich das diesjährige Weihnachtsgeschenk von meinem Bruder schon gewonnen – von der hübschen Gestaltung des Hardcovers mal ganz zu schweigen.
In seinem jüngsten Werk (erschienen August 2018) Die Kreuzfahrer erzählt Kaminer in vier Kapiteln mit mehreren Etappen Anekdoten von vier Schiffsreisen, von Erlebnissen in fernen Ländern und dem seltsamen Menschentypus Kreuzfahrer, der dem Flüchtling – wenn man Kaminer Glauben schenken will – in seiner Flucht von der Heimat in eine fremde Welt gar nicht so unähnlich ist. Klingt nach einer unterhaltsamen Lektüre für den nächsten Urlaub, vor allem weil Kaminer zuzutrauen ist, Reisen und Reisende ohne den üblichen Stereotypen-Humor (siehe z.B. Tommy Jauds unsägliches Hummeldumm) aufs Korn nehmen zu können, den ich so gar nicht lustig finde.