Buchtipps: Bücher, die wir zu Weihnachten lesen

In der (Vor-)Weihnachtszeit wird es draußen schneller dunkel, es ist kalt und so richtig gemütlich wird es erst, wenn man es sich auf dem Sofa bequem macht. Was passt dazu besser, als ein gutes Buch, das schon länger gelesen werden möchte? Oder darf es vielleicht gleich eine ganze Buchreihe sein? Pünktlich zum ersten Advent haben wir einige Buchvorschläge weihnachtlicher und nicht-weihnachtlicher Art, mit denen ihr euch die Zeit verschönern könnt:

Nadine empfiehlt:
Margaret Atwood – Aus Neugier und Leidenschaft

Nachdem mich in der letzten Zeit diverse Romane Atwoods – allen voran natürlich ihr Meisterwerk Der Report der Magd – begeistern konnten, reizen mich nun auch ihre Kurzgeschichten und Essays. Schon seit vielen Monaten liegt aus diesem Grund ihr Buch Aus Neugier und Leidenschaft, eine Sammlung ihrer kürzeren Texte zu verschiedensten Themen, ungelesen auf meinem Wohnzimmertisch. Doch das soll sich nun ändern! Die Zeit der Weihnachtsfeiertage werde ich nutzen, um Atwoods Rezensionen, Nachrufe, Reiseberichte und Anekdoten zu genießen und mich von dieser wahnsinnig klugen und beeindruckenden Autorin, die im letzten Jahr den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhielt, inspirieren zu lassen.

Marajka empfiehlt:
Jean M. Auel – Die Ayla-Bücher

Im Jahre 2004 bekam ich von meinem Mann zu unserem ersten gemeinsamen Weihnachtsfest eine fünfteilige Buchreihe geschenkt: Die Alya-Bücher von Jean M. Auel. Gut gemeint, doch seitdem verstauben sie Jahr für Jahr ungelesen und wenig beachtet im Regal, obwohl ich mir seitdem pünktlich zu Weihnachten vornehme, zumindest mal mit dem ersten Teil zu beginnen. Die Geschichten rund um das Waisenkind Ayla im Europa der Eiszeit, das nach einem verheerenden Erdbeben ganz allein auf sich gestellt ist und um ihr Überleben kämpft, klingen vielversprechend und spannend. Ayla wird vom „Clan der Bären“, besser bekannt als Neandertaler, aufgenommen und muss sich dort bewähren, da sie als Fremde häufig von anderen Clan-Mitgliedern mit Argwohn betrachtet wird. Die mehrteilige Buchreihe stellt verschiedene Lebenssituationen, die Ayla durchlebt, dar, die auch in vielerlei Hinsicht prähistorische Zusammenhänge erläutern. Wer sich demnach in die Lebenswelt unserer Vorfahren 30000 Jahre vor unserer Zeit beim Lesen hineinversetzen lassen möchte, dem ist diese Buchreihe, die inzwischen auf sechs Bücher angestiegen ist, ans Herz zu legen.

Janina empfiehlt:
Jostein Gaarder – Das Weihnachtsgeheimnis

Das Weihnachtsgeheimnis ist ein literarischer Adventskalender, zeitlos und gesund, vom norwegischen Schriftsteller und Pädagogen Jostein Gaarder. Er ist auch bekannt für seinen Roman Sofies Welt, eine philosophische Einführung, die sowohl Kinder, als auch Erwachsene begeistert und in über 59 Sprachen übersetzt worden ist.

Es muss nicht immer Schokolade sein. Oder besser: Es muss nicht immer NUR Schokolade sein! Seit gut zwanzig Jahren ziehe ich einmal im Jahr nicht ohne Vorfreude ein dementsprechend abgegriffenes Buch mit nachtblauem Einband und knallrotem Rücken aus meinem Regal, ein liebgewonnenen Ritual. Anfangs hat Mama vorgelesen, mittlerweile mache ich das meistens selbst. Selten fällt es mir vor dem 1. Dezember ein, manchmal Nikolaus, meistens aber erst kurz vor Heiligabend. Die Hauptsache ist doch, dass ich es überhaupt aus dem Regal ziehe und dann lese ich 20 Etappen der Geschichten eben auf einen Schlag.

Worum geht es? Ein Junge, der Joachim heißt, wünscht sich einen Adventskalender, doch die sind ALLE ausverkauft (unvorstellbar, oder!?). Irgendwie findet er dann doch einen ganz alten und handgefertigten Kalender, hinter jedem Türchen versteckt sich ein eng beschriebener Zettel, auf dem ein kleiner Teil einer großen Geschichte zu finden ist. Joachim begibt sich auf eine spannende Reise, die in bis nach Bethlehem führt. Dabei beschäftigt ihn immer diese eine Frage: Wer hat die Zettel geschrieben?

Larissa empfiehlt:
Charles Dickens – Alle Weihnachtserzählungen

Der grummelige Geizhals Ebenezer Scrooge aus Charles Dickens’ wohl bekanntester Erzählung „A Christmas Carol“ ist durch zahlreiche Adaptionen des Klassikers allseits bekannt – neben dieser bei Groß und Klein populären Weihnachtsgeschichte hat der englische Schriftsteller noch vier weitere Erzählungen rund um die besinnliche Zeit des Jahres verfasst. Vereint in einem wunderschönen Sammelband, der mit Illustrationen und einem Lesebändchen ausgestattet ist, laden die von Geistern und anderen wundersamen Wesen bevölkerten Geschichten dazu ein, gemütliche Lesestunden zu verbringen. Den Reiz der Lektüre machen nicht zuletzt die für Dickens typischen, skurrilen Charaktere aus, deren individuellen Schicksale in den meisten Fällen – wie könnte es zu Weihnachten auch anders sein – ein glückliches Ende finden. Für mich gehören die fünf Erzählungen jedes Jahr aufs Neue zu meiner liebsten Weihnachtslektüre.

Lara empfiehlt:
Cixin Liu – Die Trisolaris-Trilogie

Im Dezember 2016 erschien erstmalig in deutscher Übersetzung der bereits 2006 veröffentlichte erste Teil der Trisolaris-Trilogie, Die drei Sonnen. Der Roman des chinesischen Science Fiction-Autors wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet und, unter anderem von Barack Obama, hoch gelobt. Auf knapp 600 Seiten wird von dem Unterfangen berichtet, den Kontakt zu außerirdischen Zivilisationen aufzunehmen. Dazu geht die Erzählung zunächst zurück zur chinesischen Kulturrevolution zu Zeiten des Kalten Krieges, baut dort eine interessante Hintergrundgeschichte auf und endet schließlich in der Gegenwart. Cixin Lius Science Fiction ist nicht mit wissenschaftlichen Fakten überfrachtet und es gelingt dem Roman, den Leser mit ungewöhnlichen Ideen bei der Stange zu halten.

Wer nach dem spannenden ersten Teil noch nicht genug hat, kann direkt mit Der dunkle Wald weitermachen. Für April 2019 ist der dritte Teil, Jenseits der Zeit, angekündigt, der die Trilogie komplettiert.

Anthoula empfiehlt:
Frederik Hetmann – Irische Märchen

Wer seinen Kindern gerne eine Gute-Nacht-Geschichte vorliest oder in der kalten Jahreszeit vor dem Kamin ein nettes Buch lesen möchte, der wird sich über dieses kleine Werk mit seinen 22 Märchen aus Irland freuen. Die Erzählungen geben einen Einblick in die irische Kultur, die malerische Landschaft und in die Welt der Mythen, Helden, Geister und Feen.

Diese Sammlung von keltischen Märchen und Mythen wurde von Frederik Hetmann zusammengestellt, um sowohl Kindern als auch Erwachsenen einige der schönsten mündlich tradierten Geschichten Irlands zu erzählen. Ein angenehmer Lesespaß für alle Altersklassen in der Weihnachtszeit!