von Julia Wessel
Sommer in Wuppertal, der frisch gebackene Juli brennt vom Himmel und im botanischen Garten auf der Elisenhöhe haben Gäste verschiedener Form und Farbe Einzug erhalten: Bereits zum 8. Mal stellt das Skulpturenprojekt Hardt plastische Arbeiten in diesem besonderen Ambiente aus – in diesem Jahr von insgesamt 16 Künstlern aus Wuppertal und Umgebung bis nach Paris. Ins Leben gerufen wurde das Projekt 2009 vom im vergangenen Jahr verstorbenen Wuppertaler Künstler Oswald Gibiec-Oberhoff – Dieses Jahr übernahmen Jaana Caspary, Charlotte Perrin und Jonas Hohnke die Regie.
Highlight der sommerlichen Eröffnungsfeier am 1. Juli war ein Buffet aus essbaren Skulpturen der Pariser Künstlerin Gloria Maso. Zu den kunstvoll gestalteten Häppchen schenkte die Künstlerin Wasser mit Akazien- und Holunderblütensirup aus eigens in Paris gesammelten Blüten aus, das von den durstigen Gästen begeistert angenommen wurde. Nach einleitenden Worten vom Leiter des botanischen Gartens Frank Telöken und Gudrun Klassen vom Wuppertaler Atelier- und Galerie-Kollektiv begrüßte der teilnehmende Künstler Till-Martin Köster die Gäste der Vernissage mit einer ebenso launigen wie wortgewandten Rede, in der er die Besonderheiten des Projekts beschrieb: Die diesjährige Ausstellung soll den Dialog zwischen Kunst und ihrer Umgebung abbilden, eine Brücke zwischen Urbanem und Natürlichem schlagen. Obwohl viele der Skulpturen nicht aus organischem Material gefertigt sind, sondern aus Beton, Metall und Kunststoff, fügen sie sich harmonisch in den Garten ein und blitzen oft erst auf den zweiten Blick aus der angelegten Botanik hervor.
Die Leitung des im Rhythmus von je zwei Jahren ausstellenden Skulpturenprojekts übernahmen in diesem Jahr erstmalig Jaana Caspary, Charlotte Perrin und Jonas Hohnke, Absolventen verschiedener Kunstakademien, die im Frühjahr bereits in der Galerie Grölle pass:projects ein gemeinsames Projekt mit dem Titel „ichduduwir“ ausgestellt haben. Anders als in den letzten Jahren wurde den Künstlern diesmal kein Thema vorgeschrieben – eine bewusste Entscheidung der jungen Kuratoren, die gespannt waren, zu sehen, auf welche Weise sich die Künstler mir ihren jeweiligen Stilen auf die besondere Umgebung einstellen würden. Der Bezug der Werke, die fast alle speziell für diese Ausstellung entstanden, ist deutlich zu sehen – auch in den Arbeiten der drei Organisatoren, die zunächst gar nicht selbst ausstellen wollten, dann aber ganz von allein durch den ungewöhnlichen Ausstellungsraum inspiriert wurden.
Die Ausstellung kann noch bis zum 31. Oktober kostenfrei besichtigt werden und wird mit einer Finissage beendet, bei der ein Ausstellungskatalog mit Bildern und Texten rund um die entstandenen Werke erworben werden kann.
8. Skulpturenprojekt Hardt
01.07.-31.10.2018
Botanischer Garten, Elisenhöhe 1
Termine für Führungen (kostenfrei, je eine Stunde):
Samstag, 14.07.2018 14.30 Uhr (Erwachsene)
Samstag, 08.09.2018 14.30 Uhr (Erwachsene)
Samstag, 11.08.2018 10.30 Uhr (Kinder)
Samstag, 22.09.2018 14.30 Uhr (Kinder)
Um Voranmeldung unter skulpturenprojekt.hardt@gmail.com wird gebeten.