Achtung, Plottwist! Fünf Bücher mit „Wow“-Momenten

Neues Jahr, neuer Lesestoff. Damit ihr 2018 auch spektakulär beginnen könnt, haben wir für euch fünf Bücher zusammengestellt, die euch buchstäblich vom Hocker reißen werden. Spannung, Action, Wendungen und jede Menge überraschende Lesemomente warten auf euch!

 

Nadine empfiehlt:
Kanae Minato – Geständnisse

Yuko Moriguchi ist Lehrerin an einer Schule, bis sich ein tragischer Unfall ereignet: ihre vierjährige Tochter ertrinkt im Schulschwimmbad. Als Moriguchi nach einigen Wochen der Trauer an die Schule zurückkehrt, kündigt sie an, ihren Job aufzugeben. Nicht jedoch, ohne vorher noch ein paar Geheimnisse preiszugeben…
Der thrillerhaft anmutende Roman der japanischen Schriftstellerin Kanae Minato widmet sich vor allem den Themen Rache und Selbstjustiz. Nach und nach werden die Todesumstände des Mädchens aufgeklärt, eine neue Erkenntnis jagt die nächste und offenbart die düsteren psychologischen Abgründe der Charaktere. Bis zur letzten Seite spannend, hält das Buch viele unerwartete Wendungen bereit – und ein wirklich schockierendes Ende.

Julia empfiehlt:
Håkan Nesser – Eine ganz andere Geschichte

Während im westschwedischen Kymlinge eine Leiche nach der anderen gefunden wird, erhält Kriminalinspektor Gunnar Barbarotti rätselhafte Briefe, die darauffolgende Morde ankündigen. Alle Opfer haben vor vielen Jahren einen gemeinsamen Urlaub in der Bretagne verbracht. Doch was ist damals im Angesicht der französischen Sonne geschehen? Und was hat Barbarotti mit dem Täter zu tun?
Nach „Mensch ohne Hund“ ist dies Barbarottis zweiter Fall, der allerdings auch ohne Vorwissen aus dem ersten Band auskommt. Ein ungewöhnlicher Krimi, der geschickt zwischen Polizeiarbeit unter Druck der Presse und atmosphärisch dichten Rückblenden changiert und dabei eine unbehagliche Spannung aufbaut – um den Leser schließlich nach einer abrupten Kehrtwende schockiert und nicht unbedingt glücklich zurückzulassen.

Janina empfiehlt:
Dennis Lehane – Shutter Island

Im Spätsommer des Jahres 1954 machen sich Edward „Teddy“ Daniels und sein neuer Partner Chuck Aule auf die Reise nach Shutter Island. Dort werden im Ashcliffe Hospital, einer ehemaligen Militärkaserne und heutigen Nervenheilanstalt, psychisch kranke Straftäter verwahrt – der Standortvorteil liegt dabei klar auf der Hand. Während der gemeinsamen Reise kommen die beiden U.S.-Marshals ins Gespräch über ihre militärische Laufbahn und insbesondere Teddy sieht in Chuck schnell einen Kollegen und Verbündeten, der ganz auf seiner Wellenlänge zu sein scheint. Ein personaler Erzähler berichtet davon, dass Teddys schmerzliche Erinnerungen an seine scheinbar verstorbene Frau Dolores immerfort durch beliebige Dinge, vor allem aber durch den Anblick von Wasser, getriggert werden. Auf Shutter Island angekommen, nehmen die zwei ihre Arbeit als Cops auf, um den Verbleib einer in der Nacht aus ihrer verschlossenen Zelle entkommenen Insassin aufzuklären. Berufliches Engagement ist mitnichten das Einzige, was Edward Daniels an diesen düsteren und seelenlosen Ort führt: Vielmehr wähnt er den Mörder seiner Geliebten Frau in den Kerkern Ashcliffes und sinnt nach Rache. Als ein starker Hurrikan die Insel endgültig von der Außenwelt abschneidet und Edward sich im Glauben befindet, kurz vor dem Durchbruch ihrer Ermittlungen zu stehen, verschwindet Teddys Partner Chuck Aule ohne jede Spur. Spätestens jetzt fragt sich nicht nur Teddy, sondern auch der „geneigte“ Leser:
WAS ZUR HÖLLE IST HIER VERDAMMT NOCH MAL LOS!?!?!?!?

Lehanes „Shutter Island“ ist ein gelungener Psychothriller für alle Rezipienten, die einer gediegenen Anstalts-Romantik, reich an Klischees, nicht abgeneigt sind – nur zu viel nachdenken sollte man nicht. Leute die „Shutter Island“ konsumiert haben, konsumierten auch: American Horror Story. Staffel 2: Asylum.

Larissa empfiehlt:
Paul Auster – Stadt aus Glas

Das monotone Leben des Krimiautors Daniel Quinn wird eines Nachts durch einen geheimnisvollen Anruf unterbrochen. Er wird irrtümlich für einen Privatdetektiv mit dem Namen Paul Auster gehalten und erhält den Auftrag, einen ehemaligen Häftling zu beschatten, um einen potenziellen Mord zu verhindern. Unklar bleiben nicht nur die Absichten des Verdächtigen, sondern auch Quinns eigene Motivation. Immer mehr beginnt er, sein altes Leben zu vergessen und sich stattdessen mit seinem Alter Ego, dem ermittelnden Protagonisten seiner eigenen Krimis, zu identifizieren. Beobachter werden zu Beobachteten, und am Ende bleibt nur die Gewissheit, dass nichts gewiss ist.
„Stadt aus Glas“ bildet den Auftakt zu Austers „New York Trilogie“ und präsentiert auf Basis der klassischen Detektivgeschichte ein spannendes, undurchsichtiges Verwirrspiel von (falschen) Identitäten und verschachtelten Handlungssträngen.

Alex empfiehlt:
Giants. Sie sind erwacht – Sylvain Neuvel

Siebzehn Jahre nachdem Rose als kleines Mädchen eine überdimensionale metallische Hand fand, erhält sie die Möglichkeit, diese als Wissenschaftlerin zu erforschen. Wo kommt sie her, wer hat sie gebaut und warum wurde sie vergraben? Gibt es noch mehr Körperteile? Gemeinsam mit einem kleinen aber kompetenten Team versucht sie, das Rätsel ihrer Kindheit endlich zu lösen.
Dieser Science Fiction-Roman hebt sich allein schon durch seine interessante Darstellung von der Masse ab: das gesamte Buch besteht ausschließlich aus Tagebucheinträgen, Protokollen oder aufgezeichneten Gesprächen. Somit wird den Lesern immer nur häppchenweise eine subjektive Meinung geliefert, was zu stetigen Wendungen und Überraschungen in der Handlung führt. Es ist eine kluge und rasante Geschichte, die sich nicht mit Kämpfen, sondern vielmehr mit politischen Intrigen, Korruption, Moral und ethischen Fragen beschäftigt.