Buchtipps: Phantastische Bücher und Fantasy

Der Winter nähert sich in schnellen, schweren, kalten Schritten. Was gibt es da schöneres, als an eisigen Abenden in ferne Welten einzutauchen, ganz ohne das heimische Sofa verlassen zu müssen? Wir haben ein paar Buchtipps für euch zusammengestellt, mit denen euch das garantiert gelingen wird.

Nadine empfiehlt:

Neil Gaiman & Charles Vess – Der Sternwanderer (illustrierte Ausgabe)

Das Dorf Wall im viktorianischen Zeitalter: Tristran Throne verliebt sich in ein wunderschönes Mädchen. Als sie in einer romantischen Nacht gemeinsam einen Stern vom Himmel fallen sehen, beschließt Tristran, diesen zu finden und seiner Liebsten zu schenken. Seine Suche führt ihn ins Feenreich, wo allerdings nicht nur angenehme Abenteuer auf ihn warten. Neil Gaimans Roman Stardust – “Der Sternwanderer” wurde von Charles Vess meisterhaft illustriert. Es ist erneut eine magisch-schöne Geschichte aus der Feder des großartigen Fantasyautors. Sie zieht die Leser mit ihren beeindruckenden und düsteren, oftmals recht brutalen Bildern in ihren Bann – also wahrlich ein Märchen für Erwachsene. Im Jahr 2007 wurde das Buch verfilmt, unter anderem mit Michelle Pfeiffer, Robert De Niro und Charlie Cox sowie der Stimme Ian McKellens als Erzähler.

Alex empfiehlt:

Patrick Rothfuss – Der Name des Windes

Mit seinem Debütroman „Der Name des Windes“ hat sich Patrick Rothfuss auf Anhieb in die Herzen der Fantasy-Fans geschrieben. Rothfuss erzählt die Geschichte von Kvothe, dessen Familie ermordet wird. Um das Geheimnis hinter den Tätern zu lüften, riskiert Kvothe sein Leben und kommt an das Arkanum, die Universität für Magie. Doch Kvothe ist nicht nur ein Magier, sondern auch ein leidenschaftlicher Sänger und Wissenschaftler. Und obwohl es sich „nur“ um eine Coming-of-Age Geschichte mit der klassischen Fantasy-Queste handelt, ist es eines der bedeutendsten Fantasy-Werke der letzten Jahre. Die Fantasie des Autors, sein Gespür für Dialoge, Witz und Sprache machen „Der Name des Windes“ zu einem besonderen Leseereignis. Gerade an kalten Winterabenden ist es die perfekte Lektüre, um in fremde und magische Welten einzutauchen.

Lara empfiehlt:

Jorge Luis Borges – Fiktionen

Nicht ohne Grund wird Borges’ Erzählband „Fiktionen“ aus dem Jahr 1944 als das erste Werk der modernen lateinamerikanischen phantastischen Literatur angesehen. Das Buch enthält zahlreiche Kurzgeschichten, die vor unvorhergesehenen Wendungen und überraschenden Ereignissen nur so strotzen: Der Autor öffnet unter anderem den Blick in die Undurchdringbarkeit einer (erdachten) Bibliothek, in der alle denkbar existierenden Bücher dieser Erde stehen. Er berichtet vom kuriosen Schicksal Funes’, der sich nach einem Sturz vom Pferd an jede Kleinigkeit erinnert. Auch geschickt gestrickte, kurze Polizeigeschichten finden ihren Platz in „Fiktionen“. Gekonnt lädt Borges den Leser ein, ihn beim Spielen mit Möglichkeiten und dem Unmöglichen zu begleiten. Die dargebotene Gedankenwelt ist dabei vielfältig, faszinierend kreativ und mitreißend.

Larissa empfiehlt:

Edgar Allan Poe – Fantastische Erzählungen

Die in diesem Band versammelten neunzehn Erzählungen des Meisters der short story beschwören eine düstere, von Untergang, Wahnsinn und Tod geprägte Welt herauf und erkunden gleichzeitig die dunklen Seiten des menschlichen Bewusstseins. Fernab der Realität finden sich die Figuren in surrealen Begebenheiten wieder, in denen alles Rationale und bisher Bekannte aufgehoben zu sein scheint. Geheimnisvolle Doppelgänger, die Wiederkehr verstorbener Personen, tödliche Strudel und Abgründe sind nur einige Beispiele für die dargestellten Szenarien des Grauens. Im Zusammenspiel mit einer unmittelbaren, radikal subjektiven Erzählweise entstehen so undurchsichtige und komplexe Fantasiewelten, welche die Rationalität zugunsten der Imagination aufheben und den Leser in ihren Bann ziehen.

Anthoula empfiehlt:

Stephen King – Wind

Wer kennt sie nicht, die sagenumwobene Reihe “Der Dunkle Turm”? Im achten Band, dessen Handlung zwischen den Ereignissen in “Glas” und “Wolfsmond” spielen, erzählt Roland Deschain in einer stürmischen Nacht eine weitere Geschichte aus seiner dunklen Vergangenheit: Roland wird von seinem Vater auf eine verlassene Farm geschickt, in der brutale Morde geschehen. Dort stellt er sich weiteren dunklen Machenschaften: einem Zauberer und Gestaltwandler. Auch in diesem Werk übertrifft King sich selbst und erzählt auf seine einzigartige Weise eine weitere faszinierende Geschichte des Revolvermanns. Ein Muss für alle Fantasy-Fans!

Katia empfiehlt:

P.C. & Kristin Cast – House of Night

Eine zwölfbändige Jugendbuchreihe über Jungvampire, die, anders als in üblichen Vampirromanen, nicht gebissen, sondern gezeichnet werden und ihr neues Leben in einem Vampirinternat verbringen. Sie tragen zunächst eine nicht ausgefüllte, blaue Mondsichel auf der Stirn, die sich mit steigernder Erfahrung und Kraft ausfüllt und individuell verändert. Die Protagonistin Zoey, ein taffes 16-jähriges Mädchen, muss so manche Herausforderungen meistern und ebenso tiefe Schicksalsschläge erleiden. Dazu kommt, dass die Jungvampire nicht unsterblich sind. Sollten sie schwache Körper haben, können sie durch die körperliche Veränderung oder durch zu große Entfernung von ausgewachsenen Vampiren sterben, was für zusätzliche Spannung sorgt.  Die Andersartigkeit der Romane macht diese zu einer besonderen Reihe und überzeugt zudem durch weitere Bücher zur Hintergrundgeschichte von wichtigen Charakteren.