Für alle, die gerne Fakten kennen – die Sachbuchempfehlungen der Redaktion:
Larissa empfiehlt:
Lesley M. M. Blume – Und alle benehmen sich daneben. Wie Hemingway seine Legende erschuf
In ihrer umfangreichen und detaillierten Biografie zeichnet die amerikanische Journalistin Lesley M. M. Blume die Entstehungsgeschichte von Ernest Hemingways erstem großen Roman Fiesta nach. Sie folgt den Spuren von seinen schriftstellerischen Anfängen im Paris der goldenen 20er Jahre bis hin zur Entstehung der Kultfigur Hemingway. Abseits von klischeehaften Rollentypen, die oftmals mit dem Schriftsteller assoziiert werden (u.a. der Stierkämpfer, der Trinker, das literarische Genie) stellt Blume den Autor vor allem als ambitionierten Selbstvermarkter dar, der sich und sein Werk geschickt zu inszenieren weiß. Die Journalistin entwirft ein schillerndes Bild einer von künstlerischem Idealismus, Höhenflügen und der Angst vorm Scheitern geprägten Welt und präsentiert die literarische Ikone Hemingway in einem neuen Licht.
Jana empfiehlt:
Susanne Mierau – Geborgen Wachsen. Wie Kinder glücklich groß werden.
„Ein »verwöhntes« Baby verwöhnt auch die Eltern.“
Schon diese kurze und prägnante Aussage macht deutlich, dass es sich bei Geborgen Wachsen nicht um ein weiteres 08/15-Geplätscher der undurchsichtigen Flut an Elternratgebern handelt. Susanne Mierau entwirft im Buch zu ihrem erfolgreichen Blog ein familiäres Zusammenleben, in welchem Babys und Kleinkinder als gleichwürdige Mitglieder respektiert und entsprechend behandelt werden. Angefangen bei Schwangerschaft und Geburt spricht sie über unterschiedlichste Themen des Familien-Alltags und gibt wertvolle Tipps zur Realisierung eines bindungsorientierten Umgangs miteinander. Kraft einer Mischung aus – teils verblüffenden – Fakten und einem sehr herzlichen, niemals dogmatischen Schreibstil verjagt sie Schreckgespenster, die sich vor den meisten frisch gebackenen Eltern aufbäumen, insbesondere das allseits gefürchtete »Verwöhnen« des Nachwuchses. Ein ganz wunderbares Buch für alle Mütter und Väter – oder auch diejenigen, die es einmal werden möchten.
Marcel empfiehlt:
Christian Nürnberger und Petra Gerster – Der rebellische Mönch, die entlaufene Nonne und der größte Bestseller aller Zeiten
Im Luther-Jahr 2017 ist es nicht allzu einfach, den Überblick über die Fülle von Neuerscheinungen über den Reformator, Dichter und Schriftsteller, Übersetzer und Wegbereiter der deutschen Sprache zu bewahren.
Dieses kleine Büchlein fasst Luthers Geschichte und die Zeit der Reformation überraschend erfrischend zusammen und veranschaulicht, warum Luthers Entdeckung eines neuen Gottesbildes so wichtig für das heutige Europa ist. Veranschaulicht werden die Kapitel durch Zeichnungen, die zu einem gelungenen Lesevergnügen beitragen.
Dabei empfiehlt es sich besonders als Einführung – gerade für junge Leser –, aber auch der informierte Lutherkenner wird dank des Tiefganges, Sprachwitzes und so mancher Pointe gut unterhalten.
Anthoula empfiehlt:
Stella Bettermann – Ich trink Ouzo, was trinkst du so?
Das übermäßige Essen, die lauten Stimmen überall, die Kriegsgeschichten der Großeltern bei Tisch, der böse Blick oder die überfürsorgliche Familie – wer kennt sie denn nicht, die typisch griechischen Klischees? Stella Betterman erzählt in humorvollem Stil, wie turbulent ihre Kindheit und ihr Leben als Halbgriechin verlaufen sind.
Ein mitreißendes Buch, bei dem die Autorin es schafft, dass der Leser die Figuren und Orte miterlebt und mitempfindet. Ein Muss für alle, die einen Einblick in und ein erstes Verständnis von der griechische Kultur, ihren Sitten und Verhaltensweisen gewinnen wollen.
Nadine empfiehlt:
Yuval Noah Harari – Homo Deus. Eine Geschichte von Morgen
2011 brachte der israelische Historiker Yuval Noah Harari sein Sachbuch Sapiens. Eine kurze Geschichte der Menschheit heraus. Sein neuestes Werk, Homo Deus, beschäftigt sich nicht mit dem Menschen der Gegenwart, sondern mit dem Menschen der Zukunft, mit dem gottgleichen Wesen, das aus uns wird, sollten wir erst einmal Krankheiten ausrotten und den Tod überlisten können. Künstliche Intelligenz, das Ende des Humanismus, das ultimative Streben der Menschheit – Harari beleuchtet in seinem Buch viele interessante Fakten, kluge Ideen und gibt seinen Lesern ausreichend Denkanstöße. Er kreiert auf außergewöhnliche, gleichermaßen unterhaltsame wie eloquente Weise ein Verbindungsglied zwischen literarischen Dystopien und unserer jetzigen Realität.
Lara empfiehlt:
Johannes Eue – Wanderführer Bergisches Land
Dieser handliche Wanderführer findet zwar Platz in jedem Tagesrucksack, hat es aber mit insgesamt 35 verschiedenen Routenkarten samt Höhenprofilen ganz schön in sich. Die einzelnen Tagestouren sind zwischen 2.30 und 5.45 Stunden lang und in die Schwierigkeitsgrade einfach, mittelschwer und anspruchsvoll eingeteilt. Die Strecken sind nicht nur genau beschrieben, sodass man sich nicht verläuft; auch Empfehlungen zu besonderen Orten, die zum Verweilen einladen, oder Einkehrmöglichkeiten werden ausgesprochen.
Während ortsfremde Wanderer aus dem Buch etwas über die Geschichte des Bergischen Landes lernen können, können auch echte Bergische Urgesteine zu Fuß einen Perspektivenwechsel genießen und so bereits bekannte Orte aus einem unbekannten Blickwinkel neu entdecken.