Um Grenzen im Ganzen geht es im Theaterstück EXIL – eine europäische Erzählung von Nuran David Calis: Auf der Höhe blickt über die Grenzen Wuppertals hinaus und erkundet das Schauspiel Köln. Fazit: Es ist einen Ausflug wert!
Weihnachtsurlaub, die Tage zwischen den Jahren, Feiertage – kaum eine Zeit eignet sich besser, um den über das Jahr angesammelten Bücherstapel wenigstens ein kleines bisschen schrumpfen zu lassen. Da ich einen Teil der Feiertage traditionell in Zügen verbringe, um von einem Weihnachtsessen zum nächsten zu kommen, habe ich mir für den Abschluss des ausklingenden Jahres 2022 einen passenden Roman ausgesucht: Cay Rademachers Die Passage nach Maskat (2022).
von Wiebke Martens
„Europa fehlt es an einem Narrativ“: Schon mal diesen Satz gehört? Robert Menasse wollte dem etwas entgegensetzen. Mit dem Roman Die Hauptstadt (2017) wagte er den Sprung in ein neues Genre, den EU-Roman, mit dem die Europäische Union literaturfähig geworden ist. Nun ist sein zweiter EU-Roman erschienen: Die Erweiterung – gemeint ist hier die Erweiterung der Union durch neue Beitrittskandidaten. In gewisser Weise ist sein letzter Roman aber auch eine Erweiterung von Die Hauptstadt, mit dem er in einem ähnlichen Stil ähnliche Themen teilt: die Offenlegung der politischen Maschinerie der EU, unterschiedliche, teils parallele, teils sich überlappende Erzählstränge, diverse Handlungsorte, unübersetzte Passagen auf Fremdsprachen und eine komplexe Figurenkonstellation. Ob wir es dabei mit dem zweiten Band einer Menass’schen europäischen Trilogie zu tun haben? Wir bleiben gespannt, was die Zukunft bringt.
von Marco Maffeis
Vom 3.–10. September 2022 fand die Wuppertaler Literatur Biennale zum nun sechsten Mal statt. Viele interessante Persönlichkeiten, darunter Schriftsteller*innen, Journalist*innen, Wissenschaftler*innen, Philosoph*innen u. v. m., nahmen daran teil und brachten nicht nur ihre ausgezeichneten Werke mit. Das Publikum erfuhr ebenso viel über ihr spannendes Leben. Beeindruckend ist auch die Lebensgeschichte von Safeta Obhođaš, die sie in ihren Büchern und Theaterstücken thematisiert: Sie musste aus ihrer Heimat flüchten.
von Sina Thamm
Dr. Mithu Sanyals Arbeit ist genauso vielfältig wie ihre Identitäten und Herkünfte. Sie tritt weder in Bezug auf die Thematiken, die sie betrachtet, noch auf die Texte, die sie verfasst, oder auf ihre vermeintliche Identität als klar definierte ‚Einheit‘ auf. Das ist auch gut so, denn dies ist eins der Hauptziele ihrer Arbeit: Grenzen zu öffnen.
von Camille Englert
Die sechste Wuppertaler Literatur Biennale mit dem diesjährigen Motto ‚Zuschreibungen. Geschichten von Identität‘ ist nun seit über einer Woche vergangen und einige Veranstaltungen haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen. So auch das Gespräch mit Sharon Dodua Otoo am Mittwoch, dem 7. September, die aus ihrem Roman Adas Raum las, in dem die Geschichten über Ada, die sich über Jahrhunderte ziehen, spannende Perspektivwechsel aufzeigen und die Zuschauer*innen mit einigen Gedanken zurückgelassen haben.
von Sina Thamm
Von dem Cover des Buches starrt uns eine indische Göttin an. Sie hat weit aufgerissene Augen, streckt die Zunge heraus und hält in einer ihrer vier Hände ein Schwert, in einer anderen einen abgeschnittenen Männerkopf. Aus diesem Bild können interessierte Leser*innen mehrere der Themenfelder erahnen, die Mithu Sanyal in ihrem ersten Roman Identitti (2021, Hanser Verlag) ausführlich und nuanciert behandelt: „race & sex“, Indien, Verweigerung von patriarchischen Werten.
von Camille Englert
Was ist mit ‚postmigrantischer Literatur‘ gemeint, wie prägt sie gegenwärtig die deutsche Literaturlandschaft und ist es sinnvoll, sie als solche zu bezeichnen? Das sind die drei Fragen, die in der Veranstaltung ‚Diskurs & Disko – Postmigrantische Literatur‘ am 3. September 2022 im Rahmen der Wuppertaler Literatur Biennale diskutiert wurden. Drei Hauptfragen, die an große Themen wie Repräsentation, Kanon in der Bildung oder Ästhetik angrenzen – und damit nicht leicht zu beantworten sind.
von Camille Englert
Gestern ist zur Freude vieler Besucher*innen die sechste Wuppertaler Literatur Biennale wieder in Präsenz gestartet. Zahlreiche Autor*innen diskutieren zum Thema ‚Zuschreibungen. Geschichten von Identität‘. Darunter auch die Herausgeberinnen des Empowerment-Buchs von FLINTA (Frauen, Lesben, Intersexuelle, nicht-binäre, trans* und agender-Personen) of Color, das heute um 19:00 Uhr auf der WLB 22 vorgestellt wird.
von Sina Thamm
Heute beginnt die sechste Wuppertaler Literatur Biennale, die sich dieses Jahr dem höchstaktuellen Thema ‚Zuschreibungen. Geschichten von Identität‘ widmet. Nach der Eröffnungsveranstaltung im Opernhaus freuen sich die Besucher*innen im Rahmen des Abendprogramms auf ein spannendes Format, in dem sowohl nachgedacht und diskutiert, als auch getanzt wird: Diskurs & Disko.
von Camille Englert